Der Semesterbeitrag für das WS 2014/15 hat sich stark verändert. Wir wollen euch ein wenig erklären, wie genau sich der Beitrag zusammensetzt und was wir mit den Geldern für die verfasste Studierendenschaft machen. Im Zuge des neu eingeführten MDV-Volltickets erreichen uns viele Anfragen im Zuge der Zusammensetzung des Semesterbeitrages. Dabei teilt sich euer Semesterbeitrag wie folgt auf: 99€ entfallen auf das neue MDV-Ticket und 60€ erhält das Studentenwerk Halle. Von diesem Geld werden unter anderem Wohnheimplätze, Kinderbetreuung und zum Beispiel viele Beratungsangebote bereitgestellt.
Auf die Mitgliedschaft in der verfassten Studierendenschaft entfallen 7,50€. Dieses Geld hat nichts mit dem MDV-Ticket zu tun, da der Vertragspartner mit dem MDV das Studentenwerk Halle ist. Der StuRa hat sich intensiv in die Verhandlungen eingebracht, aber den Vertrag am Ende nicht selbst abgeschlossen. Da der StuRa nicht der Vertragspartner ist, müsstet ihr auch bei einem Austritt aus der verfassten Studierendenschaft das MDV-Vollticket bezahlen. Das Studentenwerk Halle hätte auch ohne die Zustimmung der Studierenden jederzeit ein Vollticket beschließen können. In gemeinsamen Verhandlungen hat sich das Studentenwerk jedoch gegen diese Möglichkeit entschieden und mit uns gemeinsam eine Abstimmung unter den Studierenden durchgeführt. Mit dem bekannten Ergebnis für das Ticket.
Doch für was werden deine 7,50 € Studierendenschaftsbeitrag eigentlich verwendet?
Wie der Name schon vermuten lässt, wird aus diesem Betrag die Arbeit der verfassten Studierendenschaft finanziert. Koordiniert und überwacht wird die Verteilung des Geldes durch den StuRa, der dabei auch an konkrete Vorgaben durch das Landes Hochschulgesetz gebunden ist.
Der Studierendenrat erhält dabei den größten Anteil von 4,25 Euro. An die Fachschaftsräte gehen insgesamt 2,20 Euro. Weiterhin kommen 0,50 Cent unserer Studierendenzeitschrift hastuzeit zu, sowie weitere 0,40 Cent die in den Sozialfond fließen. Aus diesem können dann die Sozialdarlehen beantragt werden (und aktuell auch die 99€ für das Semesterticket). Die restlichen 0,15 Cent fließen in den Sportfond, von dem unter anderem das Sportfest der Universität mitfinanziert wird.
Ein Austritt aus der verfassten Studierendenschaft befreit euch nicht vom MDV-Vollticket.
Doch was bringt es mir, Mitglied der Studierendenschaft zu sein? Das wohl Wichtigste ist, dass ihr damit für die Hochschulwahlen wahlberechtigt seid. Damit könnt ihr ganz konkret mitbestimmen, für welche Belange sich der zukünftige StuRa einsetzen soll. So wurden noch vor den Verhandlungen die Stimmen nach neuen Semesterticketverhandlungen immer lauter, was sich durch die Hochschulwahlen bestätigte. Auch bei anderen Abstimmungen (z.B. MDV-Ticket ja / nein) innerhalb der verfassten Studierendenschaft seid ihr stimmberechtigt.
Mit dem Geld helfen wir euch aber auch ganz persönlich. Ihr erhaltet ausschließlich als Mitglied der verfassten Studierendenschaft kostenlose BAföG-, Rechts-, Arbeits- und Sozialberatungen. Zudem könnt ihr euch Gutscheine für eine Beratung bei der Verbraucherzentrale erstellen lassen. Mehr Infos dazu gibt es hier. Selbstverständlich helfen wir auch gerne bei ganz anderen persönlichen Problemen und versuchen mit euch gemeinsam eine Lösung zu finden. Auch der Anspruch auf ein Sozialdarlehen kann nur Mitgliedern der Studierendenschaft gewährt werden.
Mit der Projektförderung unterstützen wir ganz konkret eure Projekte. Darunter fallen kulturelle, wissenschaftliche, sportliche und musikalische Events. Aber auch die große Erstsemesterparty und die Begrüßung und die Hilfe für alle Erstsemester in den ersten verwirrenden Wochen an der Uni. Zudem greifen wir euch mit allerhand Technik bei euren Projekten unter die Arme.
Gemeinsam mit unseren Arbeitskreisen kommen wir auch unserer Verpflichtung zur politischen und kulturellen Bildung der Studierenden nach. So veranstalten wir selbst zahlreiche „alternative“ Vorlesungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen.
Am Ende sind diese Mittel auch für den Studierendenprotest der letzten Monate wichtig. So konnten mit euer Beteiligung Arbeit und durch unsere Arbeit von mehreren tausend Studierenden auf den Demos und in Arbeitsgruppen, das Schlimmste verhindern und auch weiterhin für die Zukunft der MLU kämpfen. Das ist nur ein kleiner Teil dessen, was wir und die FSR mit dem Beitrag von 7,50€ pro Semester bewerkstelligen können. Ein Austritt bedeutet den kompletten Verzicht auf diese und weitere Möglichkeiten.