Der Hintergrund ist rosa, darauf ist etwas, das aussieht wie ein Abzug eines Ultraschalls, wie es bei der Schwangerschaft gemacht wird. Statt einem Embryo ist in ähnlichem Stil ein Foto der Türen der Harzmensa zu sehen. Darunter steht "Harzmensa - due date: ???????" Am linken unteren Bildrand ist das Logo des Stura Halle.Die Harzmensa ist seit Anfang des Wintersemesters 2023/24 nicht in normaler Form nutzbar. Zuerst hatten die Studierenden gar keine Alternative und mussten sich auf notdürftige Abhilfen verlassen, am Ende des Sommersemesters 2024 gab es dann die Container-Lösung. Die kam nicht nur sehr spät, sondern ist auch kein echter Ersatz, da deutlich weniger Mahlzeiten sowie weniger Auswahl zur Verfügung gestellt werden können.

Das Fehlen der Harzmensa ist ein schwerer Einschnitt für die Versorgung der Studierenden, da die anderen Mensen den Bedarf nicht decken können. Dafür gibt es schlicht zu wenig Portionen und vor allem zu wenig Plätze. In der Mensa in den Franckeschen Stiftungen müssen immer wieder Studierende im Stehen essen, manche kommen erst gar nicht rein – ein Problem, was sich im Winter verschärft, wenn es keine Sitzplätze draußen mehr gibt!

Nach unserem Kenntnisstand ist gerade völlig unklar, wie es mit der Harzmensa weitergeht. Für uns ist nicht verständlich, warum eine Absage der Finanzierung durch das Land so lange brauchte – dadurch ist wichtige Zeit für alternative Planungen verloren gegangen. Wir können die Entscheidung des Landes nicht nachvollziehen, sich an diesen unvorhersehbaren Kosten durch den Brand in der Harzmensa nicht zu beteiligen. Für das Studentenwerk entstehende Kosten werden letztlich immer auf die Studierenden umgelegt und führen so zu zusätzlicher finanzieller Belastung. Nichts desto trotz sollte besser gestern als morgen mit der Ausschreibung und Umsetzung begonnen werden – auch weil für die Container-Küche jeden Monat Miete gezahlt werden muss. Das Studentenwerk steht gemeinsam mit dem Land in der Verantwortung, den gesetzlichen Auftrag, Verpflegungseinrichtungen zu errichten und zu betreiben, umzusetzen.

Aus Gesprächen haben wir mitbekommen, dass der Ausfall sowie der provisorische Betrieb der Harzmensa nicht nur für uns Studierende eine Belastung ist: Für die Mitarbeiter*innen bedeutet dies das Kochen in anderen Küchen, mit anderen Teams und das Zubereiten von viel mehr Speisen in vergleichsweise kleinen Küchen. Daher sind wir äußerst dankbar für das Engagement all derjenigen, die sich in den Mensen und Küchen darum bemühen, den Ansturm der Studierenden zu bewältigen.

Studierende brauchen die Mensa, um preisgünstig und gut essen zu können. Wenn das nicht möglich ist, dann leidet der Geldbeutel und/oder die Ernährung. Kurzum: Wir haben Hunger! Deshalb wollen wir nicht länger vertröstet werden. Wir sind der festen Überzeugung, dass es möglich ist, in über einem Jahr eine Küche zu sanieren und wieder funktionsfähig zu machen, wenn der politische Wille da ist. Die Dringlichkeit scheint aber den verantwortlichen Akteur*innen nicht angekommen zu sein