Sehr geehrte Frau Prof. Becker,
Sehr geehrter Herr Funk,
In der Studierendenschaft ist die Mail des Rektorats, welche eine schrittweise Abschaffung der öffentlichen Drucker an den Standorten der Bibliothek und innerhalb der Universität ankündigt, auf großen Unmut gestoßen. Aktuell können Studierende über die Drucker der Universität zu einem kostengünstigen Preis beispielsweise ihre Seminararbeiten oder andere notwendige Dokumente ausdrucken (z.B. 0,055€ pro A4-Druckseite schwarz/weiß). Sollte die von Ihnen beschriebene Entscheidung so umgesetzt werden, bleibt den Studierenden in Zukunft nur noch der nächstgelegene Copyshop als Lösung übrig. Dabei sind die Preise der externen Anbieter*innen etwa viermal höher (etwa 0,20€ pro A4-Druckseite schwarz/weiß).
Hieraus resultiert also eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung für Studierende, die wir deutlich kritisieren müssen. Wir teilen die in Ihrer Mail bekundete Zielstellung einer Klimaneutralität im Jahr 2030 und sehen dafür auch eine Reduzierung des Papierverbrauchs als notwendig an. Es kann dabei jedoch aus unserer Sicht nicht der richtige Weg sein, das Drucken lediglich aus der Universität auszulagern. Eine ernsthafte Reduzierung des Papierverbrauchs sollte beispielsweise durch eine digitale Archivierung von Seminararbeiten ermöglicht werden, damit diese in Zukunft nicht weiter physisch abgegeben werden müssen. In diesem Zusammenhang begrüßen wir auch ausdrücklich den Vorstoß, dass in Zukunft die Scanmöglichkeiten kostenlos nutzbar werden sollen. Dies ist sicherlich ein positiver Schritt auf dem Weg zu einer papierlosen Universität. Es bleibt jedoch zu konstatieren, dass wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht papierlos arbeiten können.
Solange dies der Fall ist, sollte aus unserer Perspektive auch ein kostengünstiges Drucken ermöglicht werden. Wir können nachvollziehen, dass sich etwaige Verhandlungen mit Dienstleister*innen und die dabei zu beachtenden rechtlichen Rahmenbedingungen als schwierig gestalten. Allerdings sehen wir an anderen Universitäten (z.B. in Leipzig oder Münster), dass dort weiterhin ein kostengünstiges Drucken für Studierende ermöglicht werden kann (die Preise pro A4-Druckseite schwarz/weiß bewegen sich dort zwischen 0,03-0,04€). Wir fordern daher lediglich ein, was auch vergleichbare Universitäten leisten.
Vor diesem Hintergrund erhoffen wir uns einen konstruktiven Austausch und einen Kurswechsel der Universitätsleitung. Ein Großteil der Studierenden benötigt weiterhin kostengünstige und unkomplizierte Druckmöglichkeiten.
Mit freundlichen Grüßen,
Jan Niklas Reiche und Nele Sikau
Vorsitzende Sprecher*innen
Für das Sprecher*innenkollegium des Studierendenrates der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Fachschaftsrat Jura
Fachschaftsrat Mathematik / Informatik
Fachschaftsrat Wirtschaftswissenschaften
Fachschaftsrat Biochemie
Fachschaftsrat Geowissenschaften / Geographie
Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät I
Fachschaftsrat Pharmazie
Fachschaftsrat Neuphilologien
Fachschaftsrat Physik
Fachschaftsrat Pädagogik