Am 5. Dezember 2019 wird wieder einmal die “Feuerzangenbowle” gezeigt. Dieses alljährliche Ritual erfreut sich weiterhin nicht unwesentlicher Beliebtheit unter den Studierenden der MLU. Dagegen spricht an sich auch wenig und wir wollen als Studierendenrat niemanden den Spaß verderben, allerdings auf problematische Elemente an dem Film hinweisen und darüber hinaus das Unikino Halle aufrufen.
 
Deshalb verweisen wir auf unsere beiden bereits in den Jahren 2017 und 2018 beschlossenen und veröffentlichten Texte zum problematischen Film, die insbesondere auf den Entstehungszusammenhang des Werkes im nationalsozialistischen Deutschland eingehen und auf die Ideologiefragmente in einem vermeintlich “unpolitischen” Film hinweisen.
2017: https://www.stura.uni-halle.de/blog/news-item/die-feuerzangenbowle-fuer-eine-kritische-auseinandersetzung/
 
2018:
https://www.stura.uni-halle.de/blog/news-item/fuer-eine-kritische-betrachtung-der-feuerzangenbowle/
 
In diesem Jahr wollen wir unsere Kritik allerdings noch um einen Punkt ergänzen, der die Aufführungspraxis an sich thematisiert: Denn auf den Flyer wird dafür geworben an verschiedenen Punkten des Films mitzumachen. Das ist vor allem dann problematisch, da gepfiffen werden soll, wenn “ein Frauenzimmer” den Raum betritt (so war es zumindest auf Flyern zu lesen). Hier sollte dringend darüber reflektiert werden, ob damit nicht ein ohnehin von sexistischen Klischees geprägter Film so nicht auch in der Gegenwart auf sexistische Art zelebriert wird. Als Studierendenrat denken wir jedenfalls, dass an diese Stelle lieber die Kritik der überkommenen Geschlechterrollen treten sollte.