Bericht des Referenten für innere Hochschul- und Bildungspolitik über den Zeitraum Kalenderwochen 46 & 47
an den Studierendenrat der Universität Halle-Wittenberg
Liebe Mitglieder des StuRa, liebe Sitzungsleitung,
im Zeitraum vom 14.11. bis 23.11.2017 kam es zu folgenden Ereignissen,
1.) Sprechstunde: Handlungsbedarf im Zusammenhang mit verschärften Zulassungsvoraussetzungen für die Ersten Staatsprüfungen für Lehramts- Studierende
2.) Demonstration: Für die Freiheit, gegen den NC
über die ich nun berichten möchte.
1.) Problematik:
Am Mittwoch kam eine Studierende des Lehramts an Gymnasien mit einem Problem mit ihrer Studienplanung aufgrund geänderter Voraussetzungen für die vorzeitige Zulassung zur Ersten Staatsprüfung in die Sprechstunde.
Wegen einer Änderungsverordnung des Ministers für Bildung vom 25.09 (in Kraft getreten am 01.10) kann die Studierende nicht wie geplant eine vorzeitige Zulassung zu der Ersten Staatsprüfung beantragen, sondern muss zunächst weitere Module belegen. Die Änderungsverordnung besagt, dass zusätzlich zu der bereits bestehenden Mindestanzahl an LP zukünftig als Vorraussetzung gilt, dass in keinem der Fächer mehr als 5 LP fehlen dürfen.
→ §43 Abs. 3 der Verordnung über die Ersten Staatsprüfungen für Lehrämter an allgemein bildenden Schulen im Land Sachsen-Anhalt
Die Zulassung zu den staatlichen Abschlussprüfungen kann bereits erfolgen, wenn gemäß Absatz 2 Satz 1 Nrn. 1 bis 5 insgesamt 225 LP, bei Fächerverbindungen mit Kunst oder Musik insgesamt 255 LP, nachgewiesen werden können, vorausgesetzt, dass in keinem Fach mehr als 5 LP fehlen.
Diese Regelung betrifft neben Studierenden für das Lehramt an Gymnasien auch Studierende für Lehramt an Sekundar- und Förderschulen (§26 Abs. 3, §34 Abs. 3). Zwar gibt es Übergangsvorschriften, die es Studierenden erlaubt, die vorzeitige Zulassung noch in diesem Semester nach den bisherigen Regelungen zu beantragen, doch müssen alle LP, die zusätzlich zu den 5 erlaubten LP fehlen und im bisherigen Studienverlauf nicht eingeplant waren (etwa weil die Zulassung im Sommersemester beantragt werden sollte) in diesem Semester nachgeholt werden, da die vorläufige Zulassung ab Sommersemester ja nicht mehr möglich ist.
Weil Pflichtmodule in ihrem Studienfach Französisch – was auch bei Studienfächern wie Biologie, Deutsch und Englisch der Fall ist – allerdings oft auf zwei Semester ausgelegt sind, die Übergangsregelung jedoch nur ein Semester gilt, ist auch dies in vielen Fällen unmöglich. Die zu erreichenden LP, die nötig sind, damit für die vorzeitige Zulassung nicht mehr als 5 LP fehlen, können in diesen Fällen nämlich erst im Sommersemester verbucht werden.
→ §59 Abs. 4 Pkt. 2 der Verordnung über die Ersten Staatsprüfungen für Lehrämter an allgemein bildenden Schulen im Land Sachsen-Anhalt
Für die Lehrämter an Sekundarschulen, Gymnasien und Förderschulen erfolgt die vorzeitige Zulassung zu den staatlichen Abschlussprüfungen nur noch im Wintersemester 2017/2018 nach den bis zum 30. September 2017 geltenden Regelungen.
Bewertung:
Diese Neuerung ist im Zusammenhang mit den gemachten Einschränkungen der Möglichkeit, den Studienablauf möglichst nach eigenen Wünschen gestalten zu können, sicherlich auch diskussionswürdig, doch besteht meiner Meinung zum derzeitigen Zeitpunkt vor allem dringender Handlungsbedarf im Zusammenhang mit der unzureichenden Übergangsregelung.
Daher möchte ich eine Vorlage einbringen, die zum Ziel hat, Kritik an der Entscheidung deutlich zu machen und den Minister aufzufordern, diese unzureichenden Übergangsbestimmungen in §59 Abs. 4 Pkt. 2 unverzüglich nachzubessern und auch den Studierenden in Studienfächern mit zweisemestrigen Modulen – die bei dieser Regelung offensichtlich nicht berücksichtigt wurden – zu ermöglichen, die vorzeitige Zulassung zur Ersten Staatsprüfung nach den Regelungen zu beantragen, auf deren Grundlage die Studierenden ihen Studienablauf geplant hatten.
2.)
Die Demonstration begann aufgrund technischer Probleme etwas verspätet, auch wurde die ursprünglich vorgesehene Route verkürzt. Redebeiträge gab es vor der Steintorbibliothek, am Joliot-Curie-Platz (16.45 Uhr) sowie am Hauptcampus (17.10 Uhr). Anwesend waren rund 20 Personen, durch die Route (Gr. Steinstraße, Gr. Ulrichstr., Universitätsring) wurden allerdings viele Menschen auf uns und unser Anliegen aufmerksam.
Liebe Grüße,
Jonas