Unser Arbeitskreis Antifa lädt am 20. März 2013, 19 Uhr, zu einem Vortrag und Diskussion mit Regisseur, Theaterleiter und Buchautor Tuvia Tenenboms ein (Hörsaal XX, Mel).
Der Schriftsteller spricht über sein Werk „Alleine unter Deutschen“. Tuvia Tenenboms amüsanter Reisebericht aus dem Land der Deutschen sorgte in den deutschen Feuilletons für einhellige Empörung: „nicht ernst zu nehmen“, „Unsinn“ – so lauteten die Urteile. Die Kränkung, dass jemand ihre notorische Israelkritik als Antisemitismus benannte, konnten die Aufarbeitungsweltmeister nicht verwinden, weswegen nicht wenige der Interviewten ihre Zitate nicht autorisieren wollten und der Rowohlt-Verlag gleich ganz Abstand von dem Buch nahm.
Tuvia Tenenbom und seine Frau führen durch ein Land, dessen Einwohner im Wesentlichen von zwei Themen umgetrieben werden: Den Deutschen und den Juden.
Über das Buch:
Tuvia Tenenbom, aufgewachsen als Sohn eines Rabbiners in Jerusalem, begibt sich auf Entdeckungsreise durch Deutschland: von Nord nach Süd, von Ost nach West, in die Stadt, aufs Land, in die Kirchen und in die Kneipen. Auf seiner Suche nach der deutschen Identität schreckt er vor keiner Begegnung zurück.
Er interviewt Helmut Schmidt, Giovanni di Lorenzo und Kai Diekmann, er ist zu Gast in einem rechtsradikalen Club, er begleitet linke Autonome auf Erste-Mai-Demonstrationen. Er beobachtet die Biertrinkernation im WM-Sommer 2010, er besucht Synagogen, die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald, den Weltkirchentag, die Passionsspiele in Oberammergau. Er spricht mit Studenten und Professoren, mit Bankern und Industriellen, mit Politikern und Künstlern, mit Bürgermeistern und Schrebergartenbesitzern, mit Obdachlosen und Junkies. Quer durch alle gesellschaftlichen Schichten stellt er immer wieder die gleichen, drängenden Fragen: Wie ist es um den Nationalstolz der Deutschen bestellt? Wie gehen sie mit der deutschen Vergangenheit, wie mit dem Antisemitismus um? Wie reflektiert und kritisch sind sie dabei? Tenenbom nimmt in seinem sarkastischen, provokanten Reisebericht kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, uns den Spiegel vorzuhalten. Auf unterhaltsame Weise führt er mit scharfer Beobachtungsgabe die deutschen Marotten vor und enthüllt dabei intelligent und komisch zugleich die Seele des Landes und seiner Bewohner.