Dem aufmerksamen Fußgänger sind sie schon an diversen Plätzen in Halle aufgefallen, die sogenannten Stolpersteine, golden glänzende Steine, die ins normale Straßenpflaster der Innenstadt eingelassen sind. Über 100 Stolpersteine wurden seit 2004 vor halleschen Häusern verlegt und erinnern an ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden.

Um den Steinen und den sich dahinter versteckenden Schicksalen eine größere Bedeutung zu kommen zu lassen und der Öffentlichkeit einen tiefergehenden Einblick in die tragischen Schicksale während des Nationalsozialismus in Halle zu gewähren, sucht die jüdische Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung interessierte Studierende, die im kommenden Winter und Frühjahr Führungen rund um die Stolpersteine halten.
Vorkenntnisse werden nicht gefordert, ein Grundinteresse am Thema sowie an methodischer Vermittlung sollte aber mitgebracht werden. Schließlich werden zunächst in Seminaren die geschichtlichen Hintergründe vermittelt und die einzelnen Rundgänge erarbeitet. Interessenten können sich bis zum 30. Oktober 2009 per Mail direkt an die jüdische Gemeinde wenden.