Die Tarifrunde der Länder steht an, das heißt es wird über die Gehälter der Landesbeschäftigten verhandelt und damit ebenso über die Gehälter der MLU-Beschäftigten. Ver.di und GEW fordern dabei eine Steigerung von 10,5% und mindestens 500 Euro sowie mindestens 200 Euro für Auszubildende. Diese Forderung halten wir für mehr als moderat, liegt sie doch klar unter der Inflationsrate. Sie stellt das Minimum dessen dar, was zumutbar für die Beschäftigten ist – und was den öffentlichen Dienst der Länder nicht weiter ausdünnt.

Das sehen wir bereits an der MLU: Durch regelmäßig wiederkehrende Kürzungspakete, Stress, Unsicherheit, fehlende politische Unterstützung und sinkende Reallöhne werden viele Stellen unattraktiver. Das trifft gerade die Verwaltung bzw. das wissenschaftsunterstützende Personal, welches unabdingbar dafür ist, dass irgendetwas an den Hochschulen funktioniert. Aber auch die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen sehen sich einer ungewissen Zukunft gegenüber, denn hier sind Kettenbefristungen die Regel und wer es nicht in einer unrealistisch kurzen Zeit zum*zur Professor*in bringt, wird irgendwann vor die Tür gesetzt.

Ebenso schwierig ist die Lage der studentischen Beschäftigten, die aber nicht einmal einen Tarifvertrag haben. Deshalb können sie für wenige Monate beschäftigt werden, in einem Semester werden also gleich mehrfach Arbeitsverträge unterschrieben – oder auch nicht. Das sorgt für eine enorme Unsicherheit und für fehlende Arbeitsrechte.

Den Beschäftigten der Länder sagt die Politik dazu ungefähr dasselbe, was sie auch der MLU sagt, wenn es um die Kürzungen geht. Die Betroffenen sollen mit dem wenigen Geld eben auskommen. In der Runde der Arbeitgeber*innen soll dazu der Ratschlag gekommen sein, man könne ja Wohngeld beantragen.

Das ist eine Frechheit und ein Skandal, auf die eine kämpferische Tarifrunde die richtige Antwort ist. Am Mittwoch, dem 15.11.2023, wird zum Warnstreik aufgerufen, am Montag, dem 20.11.2023, folgt der Hochschulaktionstag. Als Studierendenrat stellen wir uns voll hinter die Aktionen und rufen zur Teilnahme auf. Sollte es zu Streiks kommen und dabei der Uni-Alltag unterbrochen werden, dann tragen die Landesministerien dafür die Verantwortung – nicht die Beschäftigten. Wir stehen hinter unseren Kommiliton*innen und Dozierenden, hinter den Sekretär*innen und Hausmeister*innen, hinter den Mitarbeiter*innen in der zentralen Verwaltung genau wie in den Fakultäten.

Wir fordern das Rektorat dazu auf, sich ebenfalls hinter die Forderungen zu stellen. Es ist im ureigenen Interesse der Universität, um jeden Cent zu kämpfen, den die Beschäftigten mehr erhalten – denn sonst geht irgendwann das Licht an der MLU aus.