Die universitäre Ausbildung in Deutschland gerät immer mehr ins Abseits. Auf Landesebene wird laut darüber nachgedacht, die Universitäten weiter ausbluten zu lassen, um den Landeshaushalt zu sanieren und auch die Bundesregierung muss leise zu geben, dass die versprochenen Milliarden, die Deutschlands Bildung fit für die Zukunft machen sollte, wohl nicht im erhofften Umfang zur Verfügung gestellt werden können – die Erneuerung des Fahrzeugbestands des Landes war wohl wichtiger, als Gedanken an die Zukunft zu verschwenden.

Dafür wird immer lauter darüber nachgedacht, den alten Hut der Studiengebühren wieder aufzuwärmen. Studenten sollen für die verfehlte Bildungspolitik in Bund und Ländern gerade stehen! So nutzt die Uni Hohenheim beispielsweise Studiengebühren um ihre Heizkosten zu zahlen. Von Verbesserungen in der Lehre keine Spur!
Der Bologna-Reformprozess trägt das seine dazu bei! Es wird in Zukunft immer weniger darum gehen junge Menschen an der Universität auch persönlich weiterzuentwickeln, sondern billigen Nachwuchs für Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Dies beginnt schon damit, dass es zahlreichen Bachelor-Absolventen nicht mehr vergönnt sein wird, an den rar gestreuten Masterprogrammen teilzunehmen.
Höchste Zeit auf die immer gravierenderen Missstände in der universitären Ausbildung deutlich aufmerksam zu machen. Die bundesweite Aktion Bildungsstreik 2009 hat genau dies als Anliegen. In der Woche vom 15.-19. Juni sollen deutschlandweit an den Universitäten Proteste stattfinden, auch in Halle. Vorbereitet werden die Proteste von einer Gruppe, die sich immer dienstags 19.00 Uhr im Medienraum im Melanchthonianum treffen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Für den 18. Mai ist eine Vollversammlung im Hörsaal XXII des Audimax geplant.