Lange im Vorfeld fanden schon umfangreiche Planungen für eine große Demonstration zur Hochschulrektorenkonferenz in Leipzig statt. Schließlich ließ sich kaum ein besserer Zeitpunkt als während der momentanen Proteste an deutschen Hochschulen finden. Die Rektoren sollten daran erinnert werden, dass es eben nicht nur ihre Stimme ist, die bei Fragen rund um die Universitäten Gehör finden sollten; vor allem dann nicht, wenn ihre Arbeit einen Beitrag zu den derzeitigen Missständen beigetragen hat.
Dass man dies in den Kreisen der Rektoren nicht ganz so gerne hört, zeigt eine Aussage der HRK-Präsidentin Wintermantel: “Die Akzeptanz der Bachelor-Abschlüsse in der Wirtschaft wächst, Studienzeiten haben sich verkürzt, die Zufriedenheit der Studierenden ist gestiegen.” Eine Ansicht, die unter den Studierenden nicht ganz so geteilt werden dürfte. Anders lässt es sich jedenfalls nur schwer erklären, dass zu der Demonstration zirka 10.000 Studierende aus ganz Deutschland den Weg nach Leipzig fanden und so der ganzen Stadt zeigten, was von den momentanen Studienreformen im Rahmen des Bologna-Prozess zu halten ist.
Aber auch die Länder und der Bund sollten deutlich auf ihre Verantwortung hingewiesen werden. Denn es kann nicht das Ziel sein, dass nur noch der Nachwuchs aus reichen Elternhäusern seinen Weg an die Universität finden!