Neu in dieser Legislatur sind die Berichte der Sprecher über ihre getane Arbeit. Laut der Geschäftsordnung in Paragraf 1 Absatz 2 haben die Amtsinhaber über die eigene Amtstätigkeit auf einer zentralen Web-Plattform des Studierendenrates in schriftlicher Form zu berichten.
Nun gut, dann nutze ich jetzt meine bezahlte Zeit, um unsere beliebte und gern zitierte Homepage mit Inhalt zu füllen. Zu gern hätte ich mit der Webcam des Stura ein kleines Podcast-Video erstellt, aber da das Ganze hier schriftlich erfolgen muss,  müsst Ihr Euch nun durch die folgenden Ausführungen quälen. Aber lasst uns vorab vielleicht noch kurz vorstellen. Ich bin Martin und wurde über den Bereich Wirtschaftswissenschaften in den Stura gewählt. Auf der konstituierenden Sitzung Anfang Oktober wurde ich dann zusammen mit Adrienne von den restlichen Stura-Mitgliedern zum Sprecher für Finanzen ausgewählt und bin somit für die ordnungsgemäße Führung der Finanzen des Rates verantwortlich (§4 Abs.1 FO). Mit dem Bericht komme ich dann auch gleich meiner Verpflichtung nach, schriftlich zu erklären, dass mir die Bestimmungen der Finanzordnung bekannt sind (§4 Abs.2 FO). Seither habe ich nun folgenden ehrenamtlichen Aufgabenbereich:
Ich führe den Haushalt der Studierendenschaft nach Maßgaben der Satzung, Finanz- und Beitragsordnung sowie der gesetzlichen Regelungen. Zudem bin ich für die ordnungsgemäße Führung und Verwahrung der Finanzunterlagen verantwortlich (§6 Abs. 1 GO). Darüber hinaus bin ich für die Pflege einer Datenbank der finanzrelevanten Beschlüsse des Studierendenrates in geeigneter elektronischer Form zuständig. Diese muss die öffentlichen Daten des Finanzantrages, insbesondere jedoch beantragte und bewilligte Summe, Datum und Abstimmungsergebnis des Beschlusses, Name des Projekts, den Finanzplan sowie den Antragsteller enthalten, und ist hochschulöffentlich zugänglich zu machen (§6 Abs. 4 GO). Dies wird derzeit in einer Excel-Tabelle geführt, zu welcher im Moment nur die Finanzer Zugriff haben. Neue Projekte wurden von mir eingepflegt und ich habe auch ältere, noch nicht abgerechnete Projekte, kontrolliert. Für den Dezember nehme ich mir vor, dass die Liste dann auch hier auf der Homepage veröffentlicht wird. Dazu sind aber noch einige Vorarbeiten wie zum Beispiel die Klärung des Datenschutzes, als auch die technische Umsetzung nötig.
Bevor ich zu den Tätigkeiten komme, möchte ich noch über das aktuelle Guthaben des Rates informieren (§29 Abs. 2 FO).
Das Sichtguthaben zum 16.12.2012 beträgt 294.629,28€. Dieser Betrag liegt wie folgt auf Unterkonten verteielt: 168.961,97€ (Hauptkonto), 52.448,96€ (Unterkonto FSR), 48.746,73€ (Unterkonto Sozial), 10.478,75€ (Unterkonto Sport), 13.992,87€ (Unterkonto Hastuzeit). Darüber hinaus liegen 31.192,93€ auf dem Depot. Den aktuellen Kassenstand kann ich Euch leider nicht mitteilen, da die Kassen nur ein Mal im Monat abgerechnet wird. Zudem kann ich Euch die Zahlen auch nicht weiter aufschlüsseln, da ich immer noch auf die Zugangsdaten zur Finanzbuchführung  warte. Ich denke aber, dass ich die bald bekomme und dann auch meiner Informationspflicht vollumfänglich nachkommen kann.
Ein großen Teil meiner bezahlten Zeit verwendete ich darauf Projektabrechnungen zur kontrollieren. Problematisch war dabei, dass wir im Finanzerbüro zwar die Bescheide hatten, jedoch nicht die eigentlichen Anträge der Projekte. Nach einigen Suchens kam ich nicht herum, die bezahlte Zeit der Sitzungsleitung in Anspruch zu nehmen. Sabrina und Christopher haben mir dann sehr zeitnah die unauffindbaren Anträge zukommen lassen. Für die freundliche und professionelle Zusammenarbeit möchte ich mich hiermit nochmals bedanken. Der eine oder andere von Euch mag sich nun vielleicht fragen, warum ich zur Abrechnung den Antrag brauch. Dieser ist aber notwendig, um zu sehen, für was die Finanzmittel im einzelnen beantragt wurden. Anderenfalls kann man nicht überprüfen, ob die Ausgaben auch berechtigt getätigt wurden. Zum Beispiel kann ein Antragsteller nicht Zuwendungen für Druckmittel beantragen und dann Rechnungen für Bewirtung einreichen.
Bearbeitet habe ich die Abrechnung einer Seminarfahrt nach Addis Ababa, welche der Stura mit 515,00€ unterstützt hat. Dabei ging es um die Übernahme von Transportkosten. Zum Glück waren die Rechnungen auch auf englisch ausgestellt. Die Rechnungen entsprachen zwar nicht vollumfänglich den Anforderungen des §14 Abs. 4 UStG, ich habe sie nach Überprüfung des Wechselkurses zum Belegtag jedoch akzeptiert, da die Beschaffung einer nach deutschem Recht gültigen Rechnung in diesem Fall nicht zumutbar ist. Diese Ausnahme wird aber auf diesen speziellen Fall begrenzt bleiben. Etwas anders sah es da mit der Teilabrechnung der Postkult e.V. aus, welche eine Ringvorlesung vom Stura gefördert bekamen. Die Rechnungen lagen leider nicht im Original vor und enthielten auch kein Vermerk, dass einer meiner Mitstreiter die Echtheit beglaubigt hat (§38 Abs. 1 Nr. 2 FO). Die Originalbelege mussten somit angefordert werden. Nachdem diese eintrafen, konnte ich über die sachliche Richtigkeit der abgerechneten Mittel befinden und die Zuwendungen an Postkult in die Wege leiten. Da das Projekt noch nicht abgeschlossen ist, werde ich in einem späteren Bericht über die Höhe der einzelnen Posten informieren. Eine weitere mangelhafte Projektabrechnung kam von Radio Corax. Die eingereichten Rechnungen genügten in keiner Weise den Anforderungen des §14 Abs. 4 Nr. 5f UStG, da weder die Menge und die Art der Leistung als auch der Zeitpunkt festzustellen war.  Zudem passten die angegebenen Beträge nicht zu den beantragten Beträgen. Um die Sache nicht weiter zu verkomplizieren, habe ich die Verantwortlichen bei Radio Corax gebeten, mir die Arbeitszeitnachweise der betreffenden Leistungen zu faxen, aus denen dann hoffentlich hervorgeht, wer wie wo was gemacht hat. Ich habe nach erneuter Korrespondenz bereits die Zusage, dass die Nachweise bald kommen.
Großes Erstaunen gab es dann, als das Rektorat uns ein FAX zusendete, mit der Bitte eine Zuwendung über 1.000,00€ für die Hastuzeit aus 2009/10 bei ihnen abzurechnen. Normalerweise sind ja die Finanzer diejenigen, welche den Projekten auf die Füße treten, wenn etwas mit den Abrechnungen nicht stimmt. Nun ist uns das wohl selber auch passiert. Nach langem Suchen, konnte ich den Sachverhalt dann aber aufklären und mich an die überfällige Abrechnung machen. Da wir ja selber von den Projekten absolute Disziplin bei ihren Abrechnungen verlangen, kratzte mich dies nun an der Ehre. Die Hastuzeit hatte in dieser Zeit für die Uni ein ASQ Modul durchgeführt, für welches sie das Geld bekommen hat. Nachdem ich dann ein Semester Hastuzeit aufgearbeitet hatte, konnte ich die Abrechnung inklusive aller Belege und Kontonachweise für das Rektorat fertig machen.
Neben den größeren Baustellen fielen natürlich auch wieder jede Menge kleinere Arbeiten an. Das sind zum Beispiel die Abrechnungen unserer AKs. Das schwierige hierbei war, dass unsere Homepage noch nicht den Grad an Transparenz bietet, den man teilweise zum arbeiten braucht. So findet man keine Information über die amtierenden AK Sprecher. Das ist von daher wichtig, als dass nur diese die Ausgaben in den AKs beschließen dürfen (§ 26 Abs. 5 Satzung). Nach den Unterschriften zu urteilen, sind das alles sehr kreative Leute. Auch wenn man diese von den Sitzungen her kennt, hatte ich die Namen nicht präsent. Zum Glück konnte ich da auch zu später Stunde wieder auf die Sitzungsleitung zurückgreifen und somit dann auch die Zahlungen veranlassen.
Sobald ich die Zugangsdaten der Buchhaltung habe, werde ich Euch hier dann auch auflisten, was da für Ausgaben passieren.
Ein weiteres Thema sind die Sozialdarlehn, welches ich aber den Sozialsprechern überlassen werde und Euch dann lediglich über den Kontostand (sieh oben) informiere.
Interessant war noch, dass die Sprecher und die Referenten nun zum ersten Mal in der Geschichte des Stura eine Aufwandsentschädigung ausgezahlt bekommen. Folgende Personen haben bis zum 16.12. folgende Beträge ausgezahlt bekommen:
2 Sprecher für Soziales je 47,63€
1 Sprecher für Finanzen 357,23€
2 sitzungsleitende Sprecher je 238,15€
2 vorsitzende Sprecher je 119,08€
Person mit besonderer Aufgabe Sport 95,26€ (für 2 Monate)
Person mit besonderer Aufgabe Internationales 119,08€ (für 2 Monate)
Person mit besonderer Aufgabe äußere Hochschulpolitik 476,30€ (für 2 Monate)
Person mit besonderer Aufgabe innere Hochschulpolitik 476,30€ (für 2 Monate)
Wer sich jetzt fragt, warum nur ein Finanzer Geld bekommen hat. Ich habe es noch nicht abgerufen. Werde das aber demnächst mal machen.
Damit würde ich dann auch meinen Bericht an dieser Stelle schließen. Wer bis hierhin durchgehalten hat, der schickt mir doch bitte eine leere Email an martin.hoffmann@stura.uni-halle.de Ich werde die Anzahl der Emails im nächsten Bericht veröffentlichen. Spannendes Experiment. Aber ich gehe noch weiter, denn auch wenn böse Zungen behaupten, dass diese Berichte nur zur Rechtfertigung der lukrativen Aufwandsentschädigungen dienen, halte ich an dem Glauben fest, dass sich der Stura seit dieser Legislatur um mehr Transparenz bemüht. Hier kommt nun also die totale Transparenz:
Wer also zum Beispiel wissen möchte, wieviel der letzte Vortrag des ALV gekostet hat oder was wir für Protestplakate ausgeben, schickt mir auch eine Email. Die Antworten werden dann hier veröffentlicht. Bitte schreibt mir auch, wenn Ihr den Bericht detaillierter wünscht. Zudem gibt es auch eine Anwesenheitsliste bei den Finanzern, auf der zumindest die Arbeiten, welche direkt im Büro erfolgen, dokumentiert sind.