Die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge erfreuen sich unter den Studierenden keiner sonderlich großen Beliebtheit. Allenthalben beklagt man die, im Vergleich zu den alten Studiengängen, zugenommenen Zwänge im Studienablauf und, vor allem in den geisteswissenschaftlichen Fächern, die starke Überfrachtung mit Prüfungen und Klausuren. Dies führt dazu, so wird zumeist befürchtet, dass die Studierenden einem Leistungsdruck ausgesetzt sind, der sie dazu zwingt ihre zeitlichen Möglichkeiten vollständig auf ihr Studium zu konzentrieren.
Doch wie sehr sind diese Befürchtungen Teil der studentischen Lebenswirklichkeit? Protestieren die Studierenden nicht vielmehr gegen die neuen Studiengänge nur deshalb, weil sie sich von gängigen Vorurteilen leiten lassen, anstatt die Vorteile der neuen Studienabschlüsse zu sehen? Diese Meinung kann man zumindest den Äußerungen mancher Bildungspolitiker entnehmen, die sich dann wiederum den Vorwurf der Studierenden gefallen lassen müssen, weltfremd zu sein und sich der universitären Realität zu verschließen.
Zwischen Politik und Studierenden herrscht also ein tiefer Riss, der vor allem eines nötig macht: Gespräche, um sich gegenseitig die jeweiligen Standpunkte näher zu bringen. Diese Aufgabe hat sich auch die sozialdemokratische Hochschulgruppe (SHG) gestellt und lädt am Mittwoch, dem 15. Juli um 17.00 Uhr zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Bachelor & Master verhindern studentisches Engagement?!“ in den Hörsaal XIII des Löwengebäudes (Universitätsplatz) ein.
Als Gäste werden Dr. Ernst-Dieter Rossmann, der im Bundestag in der Arbeitsgemeinschaft „Bildung und Forschung“ mitwirkt, eine noch nicht näher genannte Vertreterin des Kultusministeriums Sachsen-Anhalts, Prorektor Prof. Dr. Weiser, der für Studium und Lehre an der MLU zuständig ist, Michael Seifert als Mitglied des Studierendenrats und Stefanie Scholz, eine Studentin, erwartet, um das Thema möglichst umfassend diskutieren zu können. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.