Vielleicht sollten sich die Landespolitiker Sachsen-Anhalts an dieser Stelle mal ein Beispiel an Berlin nehmen. Das Bundesland, das den angeblich höchsten Schuldenstand Deutschlands aufweist, hat sich gerade mit seinen Hochschulen auf die weitere Finanzierung in den nächsten Jahren verständigt. Zwar konnten sich die Rektoren auch hier mit Ihren Forderungen nicht gänzlich durchsetzen, aber von Kürzungen beim Etat für die Universitäten ist auch keine Rede. Im Gegenteil. Bis 2013 sollen die Zuwendungen jährlich um 3,5% steigen.

Außerdem soll das Geld wesentlich stärker an Erfolgskriterien gebunden werden, die aber weniger an wirtschaftlichen Interessen orientiert sind, sondern auch die Bedürfnisse der Studierenden berücksichtigen. So wäre nicht nur das Einwerben von Drittmitteln ein solches Kriterium, sondern beispielsweise auch die Absenkung der Abbrecherquote in einzelnen Studiengängen oder die Steigerung der männlichen Studierenden bei den Grundschullehrämtern.
In Halle versuchen einige Studierende weiter auf die zunehmende verschlechternde finanzielle Situation der Universitäten in Sachsen-Anhalt aufmerksam zu machen. So kam es auch in dieser Woche wieder zu einer kurzzeitigen Besetzung des Rektorrats. Außerdem wurden Pläne zur Besetzung der Zweigbibliothek für Sozialwissenschaften in der Emil-Abderhalden-Straße bekannt. Hier machte der Dekan der Philosophischen Fakulät I, Prof. Dr. Ranft, allerdings deutlich, dass solche Aktionen als illegal einzustufen sind und kündigte an, diese konsequent zu verhindern.