Als Studierendenrat kritisieren wir die Einladung von Helga Baumgarten an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Mehrheit des Gremiums (14 zu 6) fordert die Absage der Veranstaltung. Grund dafür ist die Haltung von Baumgarten zur HAMAS, die als Beispiel palästinensischen Widerstands beschrieben wird. Während die Beschreibung an sich objektiv daherkommt, ist sie dennoch verharmlosend. Denn die
HAMAS ist tatsächlich keine Gruppe, die auf real existierende soziale Ungerechtigkeit, auf israelische Kriegsverbrechen oder auf die extrem rechte Siedlerbewegung reagiert, sondern ein aus Ägypten gegründeter Ableger der Muslimbruderschaft, der mit dem Auftrag geschaffen wurde, das Leid der Palästinenser*innen als Rekrutierungsmöglichkeit für eine weitergehende islamistische Agenda zu nutzen.
Trotzdem oder gerade deshalb wurde die HAMAS auch anfänglich (von westlichenKräften und Regionalmächten) deutlich weniger bekämpft als säkulare Organisationen und teilweise sogar noch unterstützt (beispielsweise Katar).
Das muss sich ändern, denn Ideologien des Djihadismus sind eine Gefahr für die Menschen überall auf der Welt, für Minderheiten wie Jezid*innen und Druz*innen, für Diskriminierte und Marginalisierte wie für die Demokratie an und für sich. Die HAMAS ist antisemitisch, djihadistisch, sexistisch, queerfeindlich und autoritär. Die Menschen in Palästina und Israel brauchen dagegen Frieden und Gleichberechtigung – das geht
nur, wenn mit solchen Organisationen gebrochen wird, was genauso für die extrem rechten Kräfte in Israel gelten muss. Baumgarten verteidigt die HAMAS, wobei es keine Rolle spielt, ob sie das aus einer als analytisch dargestellten Position heraus macht.
Deshalb lehnt der StuRa es ab, dass die Uni für diese Veranstaltung einen Raum zur Verfügung stellt und fordert die Rücknahme der Entscheidung.