Als Studierendenrat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg solidarisieren wir uns mit den freitäglich auch in Halle protestierenden Schüler*innen. Insbesondere die Vorwürfe und die Hetze, die gegenüber prominenten Vertreter*innen der Bewegung, aber auch gegenüber allen Teilnehmer*innen geäußert werden, sind absurd und gefährlich. Wer gegen politisch aktive Schüler*innen mit einem nachvollziehbaren Anliegen in erster Linie den Vorwurf des „Schulschwänzens“ ins Feld führt und diese Demonstration mit Repression unterbinden möchte, ignoriert die grundlegende demokratische Funktion des politischen Protestes.
 
Aber auch inhaltlich ist die „Fridays for Future“-Bewegung zu unterstützen. Während wir auf der weltpolitischen Ebene in vielen Staaten eine offene Abkehr von bereits vereinbarten Klimazielen vorfinden, wird in Deutschland um jeden Schritt gerungen, während man gleichzeitig mit einem grünen Image hausieren geht. Hier wird eine vernünftige, das heißt auf stärkere CO2-Reduktion setzende Klimapolitik gegen die legitimen Interessen der Arbeiter*innen im Energie-Sektor ausgespielt. Dabei ist beides unerlässlich und müsste dringend angegangen werden: Um den deutschen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten, müsste man deutlich schneller aus der Kohle aussteigen. Und um eine sozial gesicherte Zukunft für die Menschen im mitteldeutschen und rheinischen Braunkohlerevier sicherzustellen, müsste es jetzt große Investitionen in den betroffenen Regionen geben.
 
Leider findet beides nicht im ausreichenden Maße statt und deshalb wird auf Zeit gespielt, während sich junge Menschen völlig zu Recht vor den Folgen einer solchen Politik fürchten und auf die Straße gehen. Deshalb rufen wir auch alle Studierenden dazu auf, sich den Protesten anzuschließen – insbesondere dem bundesweiten Klimastreik am 15. März 2019!