Magdeburg/ Halle. Angesichts der sich verschärfenden Hochwasserlage sagt das Hochschulbündnis Sachsen-Anhalt die für den 12. Juni geplante Demonstration in Magdeburg ab. Dazu erklärt Felix Mertin, Sprecher des Aktionsbündnisses Magdeburg-Stendal: „Seit heute 6 Uhr morgens ist auch in Magdeburg Katastrophenalarm ausgerufen und bis mindestens Ende der Woche werden weiter steigende Pegelstände erwartet. Angesichts dieser angespannten Lage haben wir uns entschieden, die für den 12. Juni angekündigte Demonstration in Magdeburg gegen die Kürzungspolitik der Landesregierung abzusagen.“
„Das Hochschulbündnis hat in den letzten Wochen sowie auf den Demonstrationen in Halle und Magdeburg breiten Rückhalt durch weite Teile der Gesellschaft erhalten,“ so Clemens Wagner, Vorsitzender Sprecher des Studierendenrats der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. „Nun ist die ganz praktische Solidarität im Kampf gegen das Hochwasser gefragt. Die Studierenden und Beschäftigten der Hochschulen werden tatkräftig Hilfe leisten.“ so Wagner weiter.
In der Nacht von Montag auf Dienstag hatten bereits viele Studierende und Mitarbeiter der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und der Martin-Luther-Universität gemeinsam den Campus Neuwerk an der Saale sowie den maroden Deich am Gimritzer Damm gegen die Wassermassen gesichert. „Durch das solidarische Handeln werden wir es schaffen, dass Sachsen-Anhalt nicht untergeht. Jetzt kämpfen wir gemeinsam um die Deiche, anschließend wieder um die Hochschulen“, so das Credo des Bündnisses.
„Auch in Magdeburg werden wir tatkräftig anpacken, damit das Hochwasser glimpflich verläuft und die Deiche halten. Wenn wir alle gemeinsam das Hochwasser bewältigt haben, werden wir der Landesregierung abermals klar machen, dass Kürzungen an den Hochschulen oder eben auch im Hochwasserschutz unser Land gefährden.“ So Felix Mertin weiter.
„Gemeinsam mit den Kulturschaffenden des Landes, dem Bündnis „Halle bleibt“, sowie den Studierenden und Beschäftigten beider Universitätsklinika kritisieren wir die Kürzungspläne der Landesregierung insbesondere im Bildungsbereich und bei Kunst und Kultur auf das Schärfste. Daran hat sich überhaupt nichts geändert.“ So Anne Voß, Fachbereichsleiterin Bildung, Wissenschaft und Forschung in ver.di. Für Ende nächster Woche wird die Regierungserklärung des Ministerpräsidenten zum Landeshaushalt erwartetet. Dramatische Kürzungen sind auch im sozialen Bereich angekündigt. „Sollte die Landesregierung ihren Kurs unbeeindruckt beibehalten, werden wir unsere Proteste in Kürze in neuer Dimension fortsetzen“ so Voß weiter.