Laut Medienberichten sollen Studierenden allein in den vergangenen fünf Monaten Kredite bei KfW von bis zu einer Milliarden Euro aufgenommen haben. Die Antragszahlen haben sich in dem Zeitraum vervierfacht. Das liegt offensichtlich daran, dass viele Studierenden durch Corona in eine finanzielle Notlage geraten sind, aus der sie so schnell nicht mehr rauskommen werden. Die Verschuldung bei der KfW erweist den Betroffenen vielfach einen Bärendienst und beweist, dass die „Überbrückungshilfen“ von 4 x 500 Euro kaum wirksam, bürokratisch und zutiefst ungerecht waren.
Zwar finden wir als Sprecher*innenkollegium Verschuldung nicht per se schlecht, das Land Sachsen-Anhalt sollte zum Beispiel mehr Schulden aufnehmen, um seine Hochschulen endlich auszufinanzieren. Was für Länder nützlich ist, ist es aber für Einzelpersonen nicht unbedingt. Vielmehr droht die Verschuldung zu einer sich verstärkenden Belastung zu werden und insbesondere in der Zeit des Berufsanfangs zu Problemen zu führen. Nicht zuletzt wissen wir aus vielen Studien, dass Schulden etliche Menschen davon abhalten, ein Studium aufzunehmen oder weiterzuführen. Diese Schulden erhellen also auch ein wenig die Grauzone derjenigen, die bereits abgebrochen haben.
Deshalb fordern wir erneut ein Umdenken in der Studienfinanzierung und echte Corona-Nothilfen für Studierende!