Letzte Woche wurde die BAföG Reform im Plenum des Bundestages besprochen. Ziel des Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) ist es eigentlich allen jungen Menschen, die sich eine wissenschaftliche Ausbildung aufgrund ihres sozioökonomischen Backgrounds nicht leisten können, eben diese zu ermöglichen.
 
Die finanzielle Unterstützung bzw. die BAföG-Sätze gehen aber schon lange an der Lebensrealität vieler Studierender vorbei. Die Wohnpauschale reicht für die meisten Universitätsstädte schon lange nicht mehr. Und auch die Freibeträge der Eltern müssten nach oben angepasst werden – besser noch wäre allerdings ein elternunabhängiges BAföG. Damit das Studium nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt.
 
Die unzureichende Finanzierung sorgt unter bestimmten Umständen auch dafür, dass Studierende zusätzlich zum BAföG einen Studienkredit aufnehmen, welcher jedoch mit Zinsen verbunden ist, woraus sich im Endeffekt schnell eine Schuldenspirale entwickeln kann.
 
Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bemerkt dazu nur, dass Studierende, die BAföG beziehen, doch in weniger teure Hochschulstädte ziehen könnten. Da drängt sich die Frage auf, ob es dann in Zukunft nur noch Hochschulen für wohlhabende und solche für einkommensschwache Menschen geben wird?
 
Weil wir den Ansatz und die „Reform“ der Bildungsministerien für unzureichend und für nicht mehr als einen längst überfälligen Inflationsausgleich halten, unterstützen wir die Petition des BAföG-Bündnis‘ für eine grundlegende Reform des BAföG.
 
(Text: Martin Zeiler; Referat für äußere Hochschul- und Bildungspolitik)