Der Studierendenrat der Martin-Luther-Universität fordert das Rektorat und den Senat auf, sich öffentlich aktiv für eine aufgabengerechte Finanzierung der MLU einzusetzen. Der aktuelle Diskussionsprozess und die deshalb zu befürchtende Streichung bestehender Arbeitsplätze und Studiengänge werden maßgeblich von unzureichenden Haushaltszuweisungen der Ministerien an die MLU verursacht. Mit über 6,5 Millionen Euro Defizit im Haushalt stehen mehr als 100 Stellen auf dem Spiel. Der aktuelle Betrieb wird nur mit den variablen Mitteln aus dem Hochschulpakt gewährleistet – Mittel, die vermutlich ab 2015 wegfallen werden. 
Die aktuellen Zustände in vielen Instituten und Fachbereichen wie beispielsweise der Soziologie sind schon heute unzumutbar. Überbuchungen von Seminaren und Übungen führen zu langen Wartelisten und erschweren es den Studierenden ihr Studium in Regelstudienzeit abzuschließen. Dank Zielvereinbarung, Hochschulpakt und der “Leistungsorientierten Mittelvergabe” (LOM) entsteht eine Abwärtsspirale. Die Universität wird durch den Hochschulpakt genötigt, jedes Jahr unfassbar viele Studierende in ohnehin schon überfüllte Studiengänge zu zwängen, um dringend notwendige Mittel zu bekommen. Geld gibt es nur für Erst-Immatrikulierte. Die LOM ist nun ein mathematisches Modell, welches, durch verschiedene Indikatoren, u.a. die Absolventen und die Studierenden in Regelstudienzeit, die Universitäten und Fachhochschulen des Landes bewertet und dieses Jahr 10% und nächstes Jahr 15% des Haushaltes als sogenanntes Leistungsbudget an die Universitäten verteilt. Die MLU schnitt in diesem Modell letztes Jahr schlecht ab, was dazu führte, dass Gelder in den Topf zurückgezahlt werden mussten – ein Bonus ist auch dieses Jahr nicht zu erwarten.
Die Diskussion, die jetzt in eine heiße Phase tritt, wird dazu führen, dass sich die Universität freiwillig beschneidet und es weitere finanzielle Einbußen in den Landeszuschüssen geben wird.
Wir fordern das Rektorat auf, politischen Druck aufzubauen und zusammen mit den Studierenden, MitarbeiterInnen, Gewerkschaften, Hochschulgruppen, sowie ProfessorInnen für eine aufgabengerechte Finanzierung der Universität zu kämpfen. 
 
Die Stellungnahme gibt es hier zum Download.