Als Studierendenrat der MLU stehen wir schockiert vor den Kürzungsplänen des Rektorates, die eine absolute Eskalation der ohnehin angespannten Lage bedeuten. Bereits im Jahr 2021 sollen bis zu 15 Millionen Euro durch Stellensperren sowie durch Bibliotheks- und Sachmittelkürzungen eingespart werden. Aber die Pläne für die Zukunft, die das Rektorat am 2.6. beschließen lassen will, sehen noch einmal viel schlimmer aus: Ganze Fakultäten sollen entkernt, reihenweise Fächer sollen geschlossen werden. Insbesondere die kleinen Fächer sollen aus dem Kanon der Forschung und Lehre unwiederbringlich verschwinden. In der Philosophischen Fakultät I sollen Gräzistik, Latinistik, Indologie, Japanologie, die Südasienkunde, die Lateinische Philologie und die Archäologie des Vorderorients gestrichen werden. Dabei handelt es sich um Fächer, die nicht aus fachlich-wissenschaftlichen Gründen auf der Streichungsliste landen. Sie landen nur dort, weil die Lehrstuhlinhaber*innen bald in Rente gehen oder bald in Rente gegangen sein werden.  Der Rest der Philosophischen Fakultät I soll dann mit der jetzigen Phil Fak III bzw. der Phil Fak II fusionieren. Fusionsbestrebungen durchziehen die gesamten Pläne des Rektorates: So sollen Fakultätsverwaltungen vereinigt und effizienter gestaltet werden, d.h. weniger Mitarbeiter*innen soll mehr Verwaltungsaufgaben erledigen. Aber auch die Forschung und Lehre leidet insgesamt. 100 Vollzeitstellen sollen wegfallen, dafür möchte man dann 7,5 Millionen Euro einsparen.

Die Pläne sind eine Gefahr für den Fortbestand der MLU. Aber die Diskussion findet nicht im luftleeren Raum statt: Natürlich ist das Land in der Verantwortung, endlich eine auskömmliche Finanzierung sicherzustellen. Natürlich ist es eine Schande, dass die Hochschulen stattdessen auf Geld verzichten müssen (Corona-Solidarbeitrag). Natürlich ist es höchste Zeit, dass wir für bessere Bildung und eine höhere Grundfinanzierung gegen diese Regierung auf die Straße gehen. ABER: Die Streichungspläne sind in ihrer Vehemenz durch nichts zu rechtfertigen. Sie berühren die Grundstruktur der MLU und sind Ausdruck der Vorstellung, die Finanzprobleme mit einem radikalen Kahlschlag zu lösen. Das wird nicht funktionieren. Vielmehr droht das Studienangebot zu verarmen und die Forschungslandschaft zu veröden. Als Vertretung der gesamten Studierendenschaft solidarisiert sich der StuRa explizit mit den bedrohten kleinen Fächern und allen betroffenen Fakultäten. Wir fordern die Senator:innen dazu auf, das Konzept am Mittwoch abzulehnen!

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