Als Teil der Studierendenvertretungen lehnen wir die Kürzungspläne von bis zu 15 Millionen Euro strikt ab. Gerade das dabei angewendete “Rasenmäher-Prinzip”, welches alle Bereiche gleichmäßig zusammenstreichen soll, bedeutet einen Verlust an Lehrqualität. Für die Studienbedingungen wäre es gerade im dritten Corona-Semester dagegen entscheidend, mehr zu investieren: Es braucht mehr Dozierende, mehr technisches Equipment und eine generell bessere Infrastruktur. Gerade die Verbesserung der Lehre wurde auch auf der Online-Tagung der MLU im März zur Priorität erklärt. Stattdessen soll es jetzt weniger von allem geben.
Wir erkennen an, dass die Universität in einer schwierige Lage ist. Diese schwierige Lage hat sie aber nicht selbst zu verantworten. Sie hat nicht “über ihre Verhältnisse gelebt”, vielmehr gab es in den letzten Jahr bereits immer wieder Engpässe und Kürzungen von Fächern. Gerade ein Blick auf das Lehramt, wo der Dozierendenmangel besonders eklatant wirkt, zeigt uns, dass die MLU die Vorgaben der Landesregierung seit Jahren mit viel zu geringen Mitteln zu erfüllen versucht.
Die jetzt geplanten Kürzungen werden uns alle betreffen und unser Studium erschweren. Institute sollen jetzt drei Monate warten, bis sie sofort benötigte Mitarbeiter:innen einstellen. Die Bibliotheken sollen weniger Monographien einkaufen dürfen und können damit ihre Bestände nicht mehr aktualisieren. Wir wollen den Akademische Senat und das Rektorat dazu ermutigen, ein klares Zeichen gegen die kontinuierliche Fortsetzung der Misere durch immer neue Sparvorgaben zu setzen. Das entspricht dem selbstformulierten Anspruch der MLU zur Förderung der Wissenschaft in der Gesellschaft beizutragen.
Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass es mehr Wissenschaft braucht und nicht weniger. Dazu hat auch der Bundespräsident in seiner Ansprache Stellung genommen, in der er vor der Kürzungspolitik warnte und die Wichtigkeit von Investitionen unterstrich. Jede mögliche Landesregierung muss das erkennen und endlich entsprechend handeln. Wir als Universität sollten diese Forderungen mit der Ablehnung der vorgelegten Kürzungen unterstreichen!
Die Kommission zur Verbesserung der Studienbedingungen des Studierendenrates