Sehr geehrte Frau Dr. Pähle,
Uns ist mit einiger Verspätung Ihre Rede vom 07.09.2022 im Landtag von Sachsen-Anhalt aufgefallen, in der Sie einige steile Thesen zur Kürzungsdebatte an unserer Universität zum Besten geben. Beispielsweise diese, dass das Aktionsbündnis #MLUnterfinanziert, dessen Mitglied wir sind, in erster Linie mit Falschaussagen Studierende verunsichern würde und dem Bündnis insgesamt „die Weitsicht“ fehle. Um es in Ihren eignen Worten aus der Rede zu sagen: Auch bei schwierigen Debatten um Hochschulfinanzierung sollte man mal die Kirche im Dorf lassen. Studierende wurden nicht durch fiktive absurde Horrorszenarien des Aktionsbündnisses verunsichert, sondern durch einen intransparenten Kürzungsprozess, der aus unserer Sicht der Hochschule geschadet hat, genau wie die Politik der Landesregierung der Hochschule seit Jahren schadet. Und auch generell: den damit implizierten Vorwurf, dass sich Studierende nicht in der Sache informieren würden, sondern nur aus Angst vor der eigenen Exmatrikulation auf die Straße gingen, lehnen wir vehement ab.
Sie beschreiben weiterhin, dass Sie in der Debatte hinter der MLU stünden und die Universität „auf einem guten Weg“ sehen. Beidem widersprechen wir. Bei so viel unterschiedlichen Standpunkten freut es uns umso mehr, dass Sie Ihre Rede abschließen mit dem Angebot, dass „man doch vielleicht mal mit dem Bündnis #MLUnterfinanziert reden sollte“. Wir sind und waren immer gesprächsbereit. Wenn also hinter Ihren Worten ein tatsächlicher Wille zum Dialog steht melden Sie sich gerne bei uns, damit wir uns mit Ihnen und den anderen Bündnismitgliedern an einen Tisch setzen und diskutieren können.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Niklas Reiche und Anton Borrmann
Vorsitzende Sprecher
im Auftrag des Sprecher*innenkollegiums des Studierendenrates
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg