Am 3. November fand ab 16 Uhr der „Marsch des Lebens“ statt. Diese Veranstaltung erinnerte an die Opfer der Vernichtungspolitik des deutschen NS-Regimes und sollte ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Aufgrund des rechtsextremen Terroranschlages vom 9. Oktober kam das Motto „Halle betrifft uns Alle“ dazu.
Als Sprecher*innenkollegium teilen wir die Intention, gerade jetzt in der Stadt des antisemitischen und rassistischen Terrors ein Zeichen zu setzen und dafür einzutreten, dass der mörderische Antisemitismus und seine gesellschaftlichen Ursachen thematisiert und bekämpft werden. Denn auch wenn die Tat in erster Linie die eines mörderischen Terroristen war, so ist sie doch nicht im luftleeren Raum geschehen: Antisemitische Stereotype stehen leider auf der Tagesordnung in Deutschland. Das Attentat von Halle liefert dafür ein schreckliches Zeugnis, denn der Täter wurde motiviert von antisemitischer Verschwörungsideologie und der Relativierung der Shoah, die er mit seinem Rassismus und Sexismus verband. Während er zur Waffe gegriffen hat, gehen seine rechtsextremen Stichwortgeber*innen inzwischen dazu über, die Tat als „False Flag“-Aktion oder als rein psychologisch zu fassendes Phänomen zu entstellen. Tatsächlich folgte er aber der antisemitischen Vorstellung des „Großen Austausch“, also der vermeintlichen Verschwörung der (jüdischen) Eliten mit dem Ziel „die Deutsche/Europäer/Weißen“ zu vernichten oder zu dezimieren. Antisemitismus ist also kein Einzelfall, sondern hat System.
Weitere Informationen: https://www.facebook.com/events/2113005679007759/