Als Studierendenrat der Uni Halle rufen wir alle Studierenden dazu auf, sich an den Protesten gegen die bevorstehende Schließung der Studiengänge der Instrumental- und Gesangspädagogik zu beteiligen. Genau wie die Initiative „Instrumental- und Gesangspädagogik Halle bleibt“ und die ver.di-Hochschulgruppe an der Uni Halle fordern wir die Erhaltung der Studiengänge.
 
Dafür sehen wir folgende Gründe:
 

  1. 1.) Es gibt keine wissenschaftlichen oder strategischen Argumente gegen die Studiengänge. Sie werden von Studierenden angenommen, bilden die Studierenden gut aus und geben ihnen die Chance, später in dazu passenden Berufen zu arbeiten.
  2. 2.) Es gibt keinen Zwang zur Schließung. Zwar kam die Instrumental- und Gesangspädagogik 2004 aus Magdeburg an die Uni Halle und sollte nur bis zur Emeritierung der Professor*innen weitergeführt werden. Allerdings steht diese zum einen erst in einigen Jahren an. Zum anderen heißt das nicht, dass die Uni kein Geld für eine Neubesetzung hätte. Denn auch wenn der „Bernburger Frieden“, also die mit der vorherigen CDU/SPD-Landesregierung vereinbarten Kürzungen, die Mittel auf unverantwortliche Weise knapper machen, gibt es im Moment doch keinen unmittelbaren Kürzungsdruck. Stattdessen gibt es sowohl einen Übertrag aus den normalen Mitteln, als auch Millionen ungenutzter Mittel aus dem Hochschulpakt.
  3. 3.) Es gibt keine Alternative, um die Ausbildung von Musikschullehrer*innen zu sichern. Das Institut für Musik-, Medien- und Sprechwissenschaft ist in der Vergangenheit schon durch mehrere Kürzungsrunden gegangen und konnte teilweise nur knapp erhalten werden. Wenn die Professor*innen-Stellen aus dem IGP-Bereich wegfallen, wird es nicht genug Lehrkapazitäten für die Ausbildung von Musikschullehrer*innen in anderen Studiengängen geben. Es ist weiterhin zu erwarten, dass die Lehramtsausbildung ebenfalls darunter leiden wird und die gesamte Musikpädagogik in Sachsen-Anhalt für Jahre auf Eis liegen wird.
  4. 4.) Die Uni hat sich mit jeder freiwilligen Kürzung nur weiter unter Druck gesetzt. Wenn jetzt diese angeblich „notwendige“ Entscheidung getroffen werden wird, scheint man hier auch bereit zu weiteren Einsparungen. So zerstört man nicht nur einen Studiengang, sondern schwächt auch schon den nächsten.

 
Aus diesen Gründen – und noch einigen weiteren – können wir diese Schließung also nur ablehnen. Besonders besorgt uns, dass die Pläne rund um die IGP nicht alleine steht, sondern sich in verschiedene Krisen und Kürzungspläne einreiht. So hat am 17. Januar der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät I auch beschlossen die Japanologie-Studiengänge aufheben zu wollen und die Auseinandersetzungen in der Germanistik sind ebenfalls nicht abgeschlossen. Deshalb denken wir auch, dass es bei den Protesten an diesem Mittwoch um Grundsätzliches geht: Wer nicht an einer Uni studieren will, an der die Dekanate und das Rektorat kürzen können, ohne studentischen Widerstand befürchten zu müssen, der*die muss dem aktuellen Trend entgegentreten!