Liebe Kommiliton*innen,
 
als Studierendenrat beschließen wir nicht nur Stellungnahmen, verhandeln mit anderen hochschulpolitischen Akteur*innen oder nerven Euch mit solchen Rundmails, sondern kriegen mit dem Semesterbeitrag auch Geld von den Mitgliedern der Studierendenschaft. Die Höhe des Beitrages können wir – natürlich im Rahmen – selbst festlegen und das ist auch der Grund, warum wir gerade schreiben. Denn ab dem Wintersemester 2018/2019 wird dieser Teil des Semesterbeitrages von 7,50 auf 11,95 Euro steigen.
 
Bevor wir darstellen, warum wir diese Erhöhung aus unserer Perspektive brauchen, erst einmal kurz zur Frage, was wir mit dem ganzen Geld überhaupt machen:
Wir geben ca. ein Viertel an die Fachschaftsräte, fördern etliche Projekte (erkennbar am StuRa-Logo, 2017 zum Beispiel: Monstronale Festival, Studis on Air, MACH Festival, haltmichFest, Sportfest für Jedermensch, malTHEanders, Demo: Der AfD den Flügel stutzen, Bildungswochen gegen Rassismus, aufgetaucht-Reihe, die Veranstaltungen unserer Arbeitskreise), bieten verschiedenste Beratungen [stura.uni-halle.de/#c-services], sonstige Unterstützungsleistungen [Sozialdarlehen: stura.uni-halle.de/sozialdarlehen/, Technikleihe: stura.uni-halle.de/ technikleihe/] oder auch Unterhaltung [Ersti-Party 2017: stura.unihalle.de/0jqUv] und stellen die Infrastruktur für eine entschiedene hochschulpolitische Interessenvertretung, die von Bildungspolitik, über Hochschulsport hin zu sozialen Belangen und allgemeinen politischen Fragen reicht. Dafür unterhalten wir das „StuRa-Haus“ [Kommt uns gerne besuchen: stura.uni-halle.de/#c-contact], entlohnen drei Angestellte, stellen thematischen Arbeitskreisen ein Budget zur Verfügung und haben eine eigenen Server. Ein teures Großereignis bei uns ist dazu noch demokratische Aufgabe: So wird die Tatsache, dass wir zum Beispiel in Fachschaftsräten oder im StuRa sitzen, erst durch die Hochschulwahlen [hochschulwahl.info] legitimiert, die wir für die studentischen Gremien komplett eigenständig organisieren.
 
All das kostet natürlich Geld. Und obwohl wir ab und zu sicherlich auch Geld falsch ausgeben, weil wir es nicht besser können oder wollen, sind wir doch davon überzeugt, dass wir unsere Ausgaben gut begründen können und Euer Geld legitim verwenden.
 
Da wir wissen, dass die ständige Erhöhung des gesamten Semesterbeitrages (mit Ticket, Studentenwerk, Verwaltungsgebühr, am Ende auch noch Langzeitstudiengebühren etc.) zu Recht viele Studierende stört, wollen wir kurz erklären, warum wir uns im kommenden Wintersemester daran beteiligen. Das hat mehrere Gründe.
 

  • 1.) Es kommen im Wintersemester mehrere Erhöhungsetappen zusammen. So haben wir schon Anfang 2017 beschlossen, dass der Beitrag um 60 Cent steigen soll. Damit wollten wir gestiegene Kosten kompensieren, vor allem Tarifsteigerungen. Leider hatten wir es nicht geschafft, die Erhöhung rechtzeitig zum Wintersemester 2017/18 in Kraft treten zu lassen. Darüber hinaus haben wir im Januar diesen Jahres schon beschlossen, dass wir ein Studierendenradio einrichten, welches 50 Cent bekommt. Das war allerdings Ergebnis einer Debatte, die bereits seit 2015 läuft.

 

  • 2.) Auch die schon geplante Erhöhung konnte aber nicht kompensieren, dass die letzte Erhöhung des Studierendenschaftsbeitrages im Jahr 2013 stattfand. Wir haben zwar einzelne gestiegene Kostenpunkte wahrgenommen, aber die allgemeine Teuerung nicht berücksichtigt, also zum Beispiel beim Büromaterial. Da diese gestiegenen Kosten auch die Fachschaften betreffen, müssen wir auch deren Anteil erhöhen.

 

  • 3.) Allerdings sind auch die Bedarfe der Studierendenschaft gestiegen, denn wir haben nun ganze zwölf Arbeitskreise, die eigenständig Themen bearbeiten und über ein eigenes Budget verfügen, also deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Dazu kommt, dass wir im letzten Jahr erstmals den Topf für die Projektförderung vollkommen ausgereizt haben, weil etliche studentische Initiativen gute Gründe für die Förderung ihrer Projekte hatten.

 

  • 4.) Zusätzlich zur verspäteten Erhöhung, zu gestiegenen Kosten und zu verstärktem Engagement kommt noch ein schlichter Berechnungsfehler unsererseits. Wir haben unseren Haushaltsplan jahrelang mit falschen Zahlen berechnet und dabei eine Lücke von ca. 60.000 Euro gelassen. Wir hatten in den letzten Jahren Glück, dass anders verplantes, aber nicht abgerufenes Geld am Ende die Lücken füllen konnte, sodass der StuRa nie zahlungsunfähig war, wobei es letztes Jahr sehr knapp wurde.

 
All das hat dazu geführt, dass wir für 2018 nur einen „Nothaushalt“ mit Kürzung von einem Drittel der Mittel für Projekte, Arbeitskreise und für allgemeine Ausgaben beschließen konnten. Konkret heißt das: Ohne die zusätzlichen Einnahmen im Wintersemester würden im StuRa ab Oktober die Lichter ausgehen. Der StuRa hat sich gegen diesen harten Sparkurs entschieden, um seine Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Wir wollen weiterhin Eure Interessen gegenüber Universität, Regierung und Öffentlichkeit vertreten, politische Bildungsarbeit stärken und Euch unsere Serviceleistungen (Sozialberatung und – darlehen, Rechtsberatung, Bafög-Beratung, Jobvermittlung, Technikleihe etc.) anbieten.
Anhand des neuen Beitrages wollen wir hier kurz zeigen, wie sich dieser konkret zusammensetzt und noch einmal die Gründe für die Erhöhung der einzelnen Punkte zusammenfassen. Aus der Beitragsordnung, die bereits die früher beschlossenen Erhöhung auf 8,10 Euro (+ 60 Cent) voraussetzt:
Der Studierendenschaftsbeitrag beträgt ab dem Wintersemester 2018/2019 11,95 Euro. Er ist für folgende Zwecke bestimmt:

  1. 1. Für den Studierendenrat als Beitrag insgesamt 9,20€, davon:
  2. a. für den Studierendensport 0,30€, (+ 15 Cent: Der Topf war jahrelang unterfinanziert, womit eine strukturelle Sportförderung kaum möglich war)
  3. b. für den Sozialfonds 0,40€, (bleibt gleich)
  4. c. für die Studierendenschaftszeitschrift 0,50€, (bleibt gleich)
  5. d. für Aufwandsentschädigungen des Studierendenrates 1,30€ (+ 15 Cent, um die ehrenamtlichen Referent*innen und Sprecher*innen fairer zu entschädigen)
  6. e. für den allgemeinen Haushalt des Studierendenrates 6,20€ (+ 2,50 Euro, soll das strukturelle Defizit ausgleichen)
  7. f. für ein Studierendenradio 0,50€ (neu eingeführt, also + 50 Cent)
  8. 2. Der Fachschaftsanteil beträgt 2,75€. (+ 55 Cent)
  9. 3. Des Weiteren ist ein Sonderbeitrag in der Höhe von 2,00 € für das Wintersemester 2018/2019 für den allgemeinen Haushalt des Studierendenrates vorgesehen. (+ 2 Euro, soll einmalig die Kürzungen im „Nothaushalt“ abfangen)

 
Insgesamt steigt der Beitrag also um 4,45 Euro im Wintersemester 2018/19.
 
Wir hoffen, dass wir unsere Gründe deutlich machen konnten und sind natürlich für Kritik und Anregungen dankbar. Für das, aber auch alles weitere, was den StuRa betrifft, könnt Ihr euch jederzeit bei den Vorsitzenden Sprecher unter vorsitz@stura.uni-halle.de oder in ihrer Sprechstunden jeden Mittwoch von 12:00-14:00 Uhr in unserem Gebäude melden.