Als Sprecher*innenkollegium des Studierendenrates unterstützen wir die antifaschistischen Proteste, die am 1. Mai in Querfurt gegen einen gleichzeitigen Aufmarsch des völkischen Flügels der „Alternative für Deutschland“ stattfinden sollen. Wir sind der Meinung, dass der 1. Mai in seiner Symbolwirkung als Tag der Arbeiter*innen ein emanzipatorischer und antirassistischer sein muss, da er für den Kampf für Verbesserungen der sozialen Lage aller Menschen, unabhängig von Herkunft, Wohnort, Geschlecht oder Nationalität, steht.
Deshalb unterstützen wir zum einen alle Initiativen, die diesen Tag nutzen wollen, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und weisen ebenfalls auf diese hin: So wird es für Studierende und Arbeiter*innen gleichermaßen schwieriger, in bestimmten Gegenden zu leben, da die Mietpreise unvermindert steigen. Auch die soziale Selektivität im Bildungssystem ist ein Problem unter dem sowohl Schüler*innen, Studieninteressierte, als auch Studierende oder Arbeiter*innen leiden. Was der einen Gruppe als mehrgliedriges Schulsystem entgegentritt, ist für die anderen der „Numerus Clausus“ bei gleichzeitigem Akademisierungsdruck, die Diskriminierung von Arbeiter*innen-Kindern oder ein vor allem an Verwertung orientiertes Curriculum.
Zum anderen halten wir es aber auch für dringend notwendig, die rechtsextremen Versuche des „Flügels“ oder anderer Gruppen, diese sozialen Fragen mit vermeintlich nationalen und ethnischen Differenzierungen zu verbinden, zu unterbinden. Mit dem Widerstand gegen diese dahinterstehende völkische Ideologie muss deutlich gemacht werden, dass Projekte nationaler Spaltung nicht nur menschenverachtend sind, sondern uns in der Erfüllung unserer legitimen Interessen kein Stück weiterbringen.
Deshalb rufen wir alle Studierenden dazu auf, für diese gemeinsamen sozialen Interessen und gegen die rechtsextreme Hetze am 1. Mai in Querfurt auf die Straße zu gehen.