Wir wollen hiermit auf den heutigen Tag der Befreiung, den 8. Mai 1945, hinweisen, der sich zum 75sten mal
jährt. Mit dem Sieg der Alliierten in Ost und West und der Partisan*innen in den besetzten Gebieten
endete auch an den deutschen Hochschulen eine Zeit des Terrors, der Jüdinnen und Juden und
Oppositionelle schon 1933 von den Bildungseinrichtungen vertrieben hat. Sie wurden verfolgt,
endeten oftmals in Konzentrations- bzw. Vernichtungslagern und wurden dort ermordet. An den
Hochschulen wurde im Verlauf des NS-Regimes die menschenverachtende Ideologie
institutionalisiert und pseudo-wissenschaftlich legitimiert (z.B. Rassenkunde, Deutsche Physik,
antisemitische Geschichtsdeutungen). Viele Wissenschaftler waren darüber hinaus an der Aufrüstung
zum Vernichtungskrieg und an der Ausbeutung der besetzten Gebiete beteiligt. Wir fordern, dass die
Erinnerung an den Terror des NS-Regimes und vor allem an dessen Opfer wachgehalten wird und
ziehen die Lehre, dass auch Wissenschaftseinrichtungen nicht weniger Organe nationalsozialistischer
Ideologien werden können als andere Bereiche der Gesellschaft. Daran gilt es zu erinnern und es gilt
den Alliierten dafür zu danken, dass sie den NS-Terror beendet haben.