Am 10. Oktober fand die Stura Clubtour für die Erstis und alle anderen Studierenden statt. Tausende Kommiliton*innen feierten friedlich und ausgelassen, und wir hoffen, dass alle eine gute Zeit hatten! Dennoch kam es zu erschreckenden Vorfällen, die eine klare Reaktion erfordern. In einem Club der Clubtour wurden mehrfach eindeutige Nazi-Parolen wie „Sieg Heil“ gegrölt. Diese Personen wurden umgehend aus dem Club geworfen, aber es ist unbestreitbar, dass sich bekennende Nazis auf unserer Clubtour aufhielten und für einen Moment ihre Propaganda verbreiten konnten.

Diese Vorfälle stehen in einem besorgniserregenden Kontext faschistischer Raumnahme in Halle. Im gesamten Stadtgebiet sind Nazi-Schmierereien, rechtsextreme Drohungen und Parolen angestiegen. Auch an Orten wie dem Bebel-Platz oder am Reileck, wo in der Vergangenheit kaum Nazi-Aktivitäten verzeichnet wurden, nehmen solche Vorfälle zu. Beflügelt von den AfD-Wahlergebnissen versuchen Faschist*innen, den Stadtraum zu besetzen und Andersdenkende sowie Marginalisierte zu vertreiben und zu terrorisieren. Was heute eine Parole ist, kann morgen ein Stein im Fenster, ein Brandanschlag oder ein politischer Mord sein. Es liegt an uns, Räume ohne Nazis zu verteidigen und (wieder) herzustellen.

Wir distanzieren uns entschieden von Rassismus, Diskriminierung und jeglicher Form von Menschenfeindlichkeit. Bei der Veranstaltung hat der Veranstalter sofort reagiert, als sie von den Vorfällen erfuhren. Deren Bardienstchef und das Awareness-Team haben den DJ angesprochen, um einen problematischen Song zu stoppen, und wir haben umgehend Maßnahmen gegen die Personen ergriffen, die Nazi-Parolen äußerten. Diese wurden von ihren Security aus dem Veranstaltungsbereich entfernt, und es wurde sowohl ein Veranstaltungsverbot für den Abend als auch ein generelles Hausverbot im Turm ausgesprochen.

Wir werden Nazi-Parolen niemals dulden und setzen uns dafür ein, dass solche Vorfälle nicht wieder geschehen. In Zusammenarbeit mit dem Turm als Veranstalter der Clubtour werden wir die notwendigen Konsequenzen diskutieren. Solltet ihr von (rechten) Übergriffen gehört oder sie erlebt haben, ermutigen wir euch, uns darüber zu berichten – schreibt eine Mail an aussen@stura.uni-halle.de (wenn es anonym sein soll, könnt ihr eine temporäre Mailadresse verwenden).

Für eine Club Tour und eine Welt ohne Nazis! Lasst uns gemeinsam für eine respektvolle und inklusive Atmosphäre kämpfen!

 

(Foto: @simonbraun.photography)