Gedenken und Solidarität – heute jährt sich der antisemitische, rassistische und sexistische Terroranschlag von Halle
Am 9. Oktober 2019 griff ein Rechtsterrorist die hallesche Synagoge an. Sein Ziel war es, möglichst viele jüdische Menschen zu ermorden. Dafür suchte er sich Jom Kippur, den höchsten jüdische Feiertag aus. Nur die stabile Tür der Jüdischen Gemeinde schützte die Mitglieder und Gäste, die sich in der Synagoge versammelt hatten.
Der Täter handelte aus antisemitischer Motivation heraus. Antisemitismus prägte sein Denken: Er erklärte jüdische Menschen zu den Schuldigen aller von ihm behaupteten Probleme, Verschwörungsideologie und Menschenhass motivierten die Tat.
Als er die Tür nicht überwinden konnte, griff der Täter den Kiez-Döner an. Dabei agierte er aus rassistischen Gründen. Vermeintliche oder tatsächliche Migrant*innen wollte er entsprechend seiner faschistischen Ideologie ermorden. Auf seiner Flucht, versuchte er eine Schwarze Person zu überfahre und verletzte sie schwer.
Vor der Synagoge erschoss der Täter Jana Lange, die zufällig vorbeigekommen war. Sein menschenverachtendes Weltbild war auch zutiefst sexistisch geprägt und richtete sich gegen jede Form von feministischer Selbstbestimmung. Im Kiez-Döner wurde Kevin Schwarze ermordet, der dort sein Mittagessen einnahm. Darüber hinaus schoss der Täter in Wiedersdorf (Saalekreis) auf zwei Menschen, die er damit schwer verletzte.
Der Täter wurde verurteilt, aber seine Ideologie bleibt. Und die Verletzungen und Traumatisierungen der Betroffenen und Angehörigen bleiben. Rechtsterrorismus soll die Solidarität in der Gesellschaft unterminieren, soll Nachahmer*innen motivieren, soll Einsamkeit der Betroffenen, Hass und Ignoranz der Anderen produzieren.
Ein solidarisches Gedenken und politische Konsequenzen sind dagegen notwendig. Wir müssen gemeinsam gegen den rechten Terror arbeiten und uns gegen jeden Antisemitismus und gegen jeden Rassismus engagieren. Eine solidarische Gesellschaft muss Schutz vor Hass und Gewalt bieten, sie muss den Terror und den Menschenhass unmöglich machen.
Deshalb rufen wir als Sprecher*innenkollegium dazu auf, am 9. Oktober 2024 an den Gedenkveranstaltungen teilzunehmen und sich solidarisch zu zeigen!
Alle Veranstaltungen findet ihr bei Halle gegen Rechts