Als Sprecher*innenkollegium des Studierendenrates unterstützen wir den Protest des Rektorates an der Hochschule Merseburg gegen die Schließung des Landesarchivs in unserer Nachbarstadt.

Wir teilen die Besorgnis, dass wichtige Akten der Regionalgeschichte, insbesondere mit dem Schwerpunkt auf die Industriekultur in Leuna und Buna, für die Allgemeinheit schwerer zukünftig schwerer zu erreichen sind. Das gilt dabei natürlich auch für die Studierenden in Halle und Merseburg, denen es schwerer gemacht wird, sich mit der Transformationsgeschichte des Landessüdens auseinanderzusetzen.

Bereits in den zahlreichen „Hochschulreformen“ wurde immer wieder auf Zentralisierung gesetzt, was zu massiven Kürzungen geführt hat. Auch bei der Zentralisierung der Archivstandorte in Magdeburg und Dessau-Roßlau sehen wir keinen tieferen Sinn jenseits von denkbaren Kostenersparnissen. Das darf aber nicht handlungsleitender Gedanke bei der Frage sein, welche Infrastruktur die Archivlandschaft in Sachsen-Anhalt braucht.

Wir fordern die Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) deshalb dazu auf, die Pläne einzustellen, mit den Hochschulen vor Ort, mit den Nutzer*innen und Archivar*innen eine Verbesserung der dezentralen Archivstruktur zu erreichen – ohne voreilige Schließungen.

Weitere Infos im MZ-Artikel