Pressemitteilung des Studierendenrates zum Senatsbeschluss vom 03.02.2022:

Am 03.02. lag dem akademischen Senat der MLU ein Grobkonzept vor, welches in Zukunft die Basis für die weitere Diskussion um die bevorstehenden Kürzungen sein soll. Dieses Grundkonzept sieht fakultätsübergreifend einen Abbau von 4000 Studienplätzen, 30 Professuren und 250 Personalstellen vor. Vor der Senatssitzung rief das Aktionsbündnis #MLUnterfinanziert zum Protest auf dem Uniplatz auf. Ungefähr 300 Menschen forderten den Senat auf, gegen das Grundkonzept zu stimmen und sich für einen deutlichen Kurswechsel einzusetzen. Die Pläne aus dem Kahlschlagpapier wurden jedoch nicht abgewendet, sondern zur weiteren Diskussion an die Fakultäten weitergegeben.

Wir hoffen sehr, dass die Fakultäten nun diese massiven Einsparungen nicht mittragen und dies auch deutlich machen. Die Signalwirkung des Senatsbeschlusses, ein solches Papier nicht entschieden abzulehnen, ist katastrophal. Anstatt sich hinter die Universität in ihrer gesamten Fächervielfalt zu stellen, werden so Fächer wie die Japanologie, die Indologie, die Südasienkunde oder wichtige Zukunftswissenschaften wie die Agrarwissenschaften und viele andere zur Debatte gestellt. Die im Papier angekündigte Rasenmäher-Methode lehnen wir entschieden ab.

So kritisch wir dem Inhalt des Papieres und damit auch dem Rektorat, welches diesen Inhalt vertritt, gegenüberstehen, dürfen wir aber auch die eigentliche Quelle des Problems nicht vergessen. Wir führen die Debatte überhaupt nur wegen der mangelhaften Finanzierung der Universität durch das Land Sachsen-Anhalt. Es ist erschreckend und schwach, dass das zuständige Ministerium bis heute angibt, kein Problem erkennen zu können. Eine Äußerung des Wissenschaftsministers Prof. Dr. Armin Willingmann gibt es bis heute nicht. Die Politik, die aktuell vom Ministerium gemacht wird, ist damit im Wesentlichen eine schweigende Politik der Abrissbirne, die gegen die Universität und damit auch gegen Personal und Studierende agiert.

Unser Appell an Herrn Willingmann ist deshalb klar: Verhindern Sie einen Kahlschlag an der MLU und stellen Sie eine ausreichende Finanzierung sicher. Qualitätsabbau an der größten Forschungs- und Bildungseinrichtung im Land kann nicht ernsthaft das Ziel eines Wissenschaftsministers sein.