Am 20. Februar besucht Angela Merkel die Leopoldina und wird den neuen Präsidenten Gerad Haug der „Nationale Akademie der Wissenschaften“ einführen. Gerad Haug ist seines Zeichens Klimaforscher und unterzeichnete 2009 die Protestnote „Ein Limit von zwei Grad Erwärmung ist aus geowissenschaftlicher Sicht notwendig“ (Link zur Quelle), die die Dringlichkeit der Begrenzung auf 2°C Erwärmung und die potentiell dramatischen Folgen einer stärkeren Erwärmung hervorhebt.
An dieser Stelle wird die Bundeskanzlerin sicherlich viel über die Wichtigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Politik erzählen. Leider sehen wir in der Politik der Großen Koalition diese Wertung nicht, denn der wissenschaftlich prognostizierten Klimakrise wird nicht mit den ausreichenden politischen Mitteln begegnet. Der Kohleausstieg wird nicht rechtzeitig beginnen und weitere Maßnahmen zur Umsetzung weitreichenderer Klimaschutzziele werden den deutschen Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels nicht leisten. So wurde beim Klimaschutzpaket der geplante C02-Preis deutlich unter dem vom Sachverständigenrat der Bundesregierung empfohlenen Preis angesetzt (Link zur Quelle). Andere Konzepte, die nicht den bestehenden marktwirtschaftlichen Strukturen folgen, wurden gar nicht erst diskutiert.
Durch die berechtigte Kritik der „FridaysFor Future“-Bewegung wird der Klimawandel zwar zum Dauerthema und die Politik reagiert darauf, aber es reicht bei weitem nicht aus.
Auf der anderen Seite machen Rechtsextreme die Klimafrage zum politischen Schlachtfeld und hetzen gegen die ökologische Bewegung und ihre Vertreter*innen. Jeder Schritt in die richtige Richtung wird von ihnen als Bedrohung markiert und bekämpft. Die Leugnung des menschengemachten Klimawandels ist Ausdruck einer Ideologie, die aggressiv gegen jede Kritik an der eigenen Vorstellungswelt vorgeht.
Deshalb begrüßen wir es als Sprecher*innenkollegium sehr, dass es am 20. Februar eine Demonstration unter dem Motto „Hört auf die Wissenschaft! #NoMorePillepalle“ für mehr Klimaschutz, Berücksichtigung von wissenschaftlichen Empfehlungen bei politischen Maßnahmen und gegen rechte Hetze geben wird, zu der wir an dieser Stelle ausdrücklich aufrufen.
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