Als Studierendenrat sehen wir den 1. Mai vor allem als internationalen Tag der Arbeiter*innen. Es geht um soziale Rechte, Gleichberechtigung, gute Lebensbedingung und um Solidarität unter denjenigen, die qua Ausbeutung, Armut oder Unterdrückung die gleichen Interessen haben. Der 1. Mai ist dabei gegen staatliche Repression als der Tag entstanden, an dem diese Interessengleichheit und der gemeinsame Kampf gegen die Verhältnisse, die diese Interessen zwangsläufig hervorbringen, betont wird.
 
Leider gibt es von rechtsextremer Seite schon seit Langem Umdeutungsversuche des 1. Mais. So wurde er 1933 als „Tag der deutschen Arbeit“ zum staatlichen Feiertag ernannt und man versuchte die Arbeit und die Arbeiter*innen anhand nationaler Grenzen und anhand guter und schlechter Arbeit bzw. anhand der Vorstellung vom „schaffenden“ und „raffenden“ Kapital in die nationalsozialistische Volksgemeinschaft zu integrieren. Die ökonomische Bedeutung wurde verdrängt und durch nationalistische, rassistische und antisemitische Deutungsmuster verfremdet.
 
In Halle konnte man am 1. Mai 2017 die Neuauflage dieses Versuches durch mehrere neo-nazistische Gruppierungen erleben, was zum Glück krachend gescheitert ist. Allerdings versucht die AfD seit ein paar Jahren in ländlicheren Regionen den 1. Mai ähnlich zu besetzen und sucht bei diesen Demonstrationen aktiv den Schulterschluss zu militanten Faschist*innen aller Couleur (Kameradschaften, Identitäre etc). Was im Jahr 2018 in Querfurt zum Glück von starkem Gegenprotest begleitet wurde, soll nun in Eisleben umgesetzt werden. Auch hier finden wir, sollte widersprochen und der Tag als Tag der internationalen Solidarität gelebt werden.
 
Deshalb rufen wir dazu, sich am 1. Mai sowohl den verschiedenen Aktionen der Gewerkschaften anzuschließen, als auch nach Eisleben zu fahren und die Proteste zu unterstützen!
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