Relativ spontan haben wir als Sprecher*innenkollegium des StuRas erfahren, dass erneut ein ganzes Fach vor dem Aus steht. An diesem Mittwoch soll im Senat über die Aussetzung der Immatrikulation im 90LP-Bachelor “Archäologie und Kunstgeschichte des vorislamischen Orients” abgestimmt werden, was der Fakultätsrat bereits befürwortet hat. Erneut wird behauptet, dass es eine Ruhepause bräuchte, um ohne die angeblich automatisch wegfallenden Stellen (Professoren gehen in Rente) den Bachelor neu aufstellen zu können. Ebenso wird in Aussicht gestellt, dass die Immatrikulationen nur im Wintersemester 18/19 ausgesetzt werden. Tatsächlich haben wir hier allerdings nur eine erneute Kürzung: Ähnlich wie bei der Japanologie werden Sachzwangargumente mit großen Versprechungen gemischt, aber nach der Aussetzung wird trotzdem die Schließung kommen. Tragisch daran ist neben dem schrittweisen Fächersterben, dass die hochschulische Demokratie stark leidet. Denn wenn das Rektorat alles als Einzelentscheidung (IGP, Japanologie und jetzt vorislamischer Orient) darstellt, dann fällt auch jede Debatte über diese tatsächlich langfristige Strukturänderung weg. Und wenn es immer nur Sachzwänge gibt, dann ist die Leitung der Universität auch nicht bereit, andere Argumente anzuhören. Vielmehr sollen solche wichtigen Entscheidungen schnell umgesetzt, das Fach also schnell weggekürzt werden. Dies kritisieren wir aufs Schärfste und fordern deshalb ein Ende der Kürzungswelle und einen vernünftigen Wiederaufbau!