Der Mechanismus des Numerus Clausus ist gescheitert: Es entscheidet vor allem die Abiturnote, qualifizierte Tests gibt es kaum und die Wartezeit beträgt zum Beispiel in der Medizin 15 Semester. Dass diese Praxis, die in ihren Grundsätzen schon gegen die Studierfreiheit geht, nun vor dem Bundesverfassungsgericht landet, ist gut. Trotzdem wollen wir die Ideen an sich politisch kritisieren. Statt ausreichend Studienplätze in der Medizin, beim Lehramt oder in der Psychologie zu schaffen, werden die Bewerber*Innen nach absurden Kritierien ausgewählt. Da das aus der Luft gegriffen ist, gewinnen diejenigen, die dagegen klagen. Das Wissen und die Finanzkraft dazu haben meist nur Kinder aus akademisch geprägten und vermögenden Familien.
Ähnlich wenig Bestand haben Regelungen zur Anwesenheitspflicht, die es zB in unserer Fakultät gibt. Hier reihen sich Rechtsbrüche an autoritäre Verordnungen und die Verantwortlichen geben sich alle Mühe, den Studierenden bloß keinen Freiraum zu lassen und die studentische Kritik prallt ab. Statt uns Studierende als Mitglieder der Universität zu sehen, werden wir als Kund*Innen betrachtet, denen man einmal AGB vorsetzt und sie danach nie wieder fragt.
Dass die Universität uns teilweise sogar weniger Freiheiten lässt als im sonstigen Leben, beweist die sogenannte „Prüfungsunfähigkeitsbescheinigung“. Um uns von der Prüfung abmelden zu dürfen, möchten einige Fakultäten (zB WiWi) gleich unsere Symptome wissen. Bezahlen müssen wir das: Zum einen mit der nun eliminierten Schweigepflicht des Arztes*der Ärztin, zum anderen kostet so eine Bescheinigung bares Geld.
Dagegen möchten wir am 23. November 2017 mit Euch protestieren! Wir beginnen um 16 Uhr auf dem Steintor-Campus und ziehen gemeinsam zum Uniplatz!
Organisator*Innen:
Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät I
Fachschaftsrat des Studienkollegs
Unterstützer*Innen:
Stura Uni Halle
SDS Halle
AK Zivilklausel MLU
Juso-Hochschulgruppe Halle/Saale (https://www.facebook.com/Juso.HSG.Halle/)
Offene Linke Liste MLU
Linksjugend solid Halle
(Text: Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät I)
Die Facebookveranstaltung zu Demo findet ihr hier